Niemand ist immun gegen Berufsunfähigkeit: Informationen aus aktuellen Studien sagen aus, dass 25% aller Berufstätigen vor Ihrer Rente bereits eine Berufsunfähigkeit erleben.
Jetzt könntest du denken: „Ich bin zu jung, um berufsunfähig zu werden“. Aber: Jede dritte Arbeitskraft, die Ihren Beruf nicht mehr ausüben kann, ist zwischen 25 und 40 Jahren alt. Dieses Risiko führt dazu, dass junge Familien in finanzielle Krisen geraten und ihren Lebensstandard nicht halten können, wenn sie keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.
Eigentlich könnte unsere Beratung an dieser Stelle aufhören. Wir wollen aber weitere Fragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung beantworten, nämlich:
- Warum reichen persönliche Ersparnisse nicht aus?
- Wieso sind staatliche Leistungen eben kein Fels in der Brandung?
- Wieso heißt es „Je früher, desto besser“ bei der BU-Versicherung?
- Welcher Beruf erlebt den größten Mehrwert bei einer BU-Versicherung?
Dein Einkommen verschwindet, deine Kosten bleiben
– oder steigen sogar. Der Preis einer Berufsunfähigkeit wird oft unterschätzt. Deine Wohnung kostet trotzdem Miete, dein Haus wird dir nicht plötzlich geschenkt, deine Familie braucht weiterhin Essen auf dem Tisch – egal, ob du gerade eine fitte Arbeitskraft bist oder einen Unfall hattest.
Krankenhausgebühren, Taxifahrten bei Fahruntüchtigkeit und andere Kosten tauchen plötzlich aus dem Nebel auf und knabbern an deinem Kapital. Eine BU-Rente dagegen hilft dir, auch bei Krankheit deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Sie bietet einen Top-Schutz durch die monatliche Rente im Leistungsfall.
Persönliches Sparkonto: Ein Tropfen im Ozean bei Berufsunfähigkeit
„Anstatt die Beiträge einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu zahlen, könnte ich ja auch sparen“. Aber könntest du wirklich bei einem Verlust deines Einkommens sämtliche Lebenskosten übernehmen?
Wie lang dauert die Berufsunfähigkeit denn durchschnittlich? Das ist die wichtigste Frage zu BU und die Antwort: 3 Jahre. 36 Monate ohne Einkommen musst du durchstehen, um dich von einer Krankheit zu erholen, die zu einer Berufsunfähigkeit geführt hab. Dabei hat laut Statistik nur jeder dritte Berufstätige relevante finanzielle Reserven.
Wir haben diese Zahlen durch einen Rechner geschickt und zeigen dir, warum auch die monatliche Rente vom Staat keine Sicherheit bietet.
BU-Schutz vs. Staatliche Hilfe: Warum die BU-Versicherung unverzichtbar ist
Gut, schauen wir uns einmal das deutsche System und Leistungen im Fall einer Berufsunfähigkeit an. Das wichtigste in Kürze:
- Die ersten 6 Wochen erhältst du vom Arbeitgeber dein volles Gehalt.
- Bis zu 78 Wochen kannst du Krankengeld beziehen.
- Anschließend musst du einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen.
Für die ersten 6 Wochen gibt es also kein Risiko. Auch das Krankengeld ist mit 70-80% deines Netto-Einkommens für viele Personen ausreichend, doch hier kann es mit einer Familie schon knapp werden. Was wirklich ärgert ist jedoch der Prozess: Zahlungsverzögerungen, dutzende Arztbesuche und Nachfragen der Krankenversicherung sind nicht ungewöhnlich.
Die Erwerbsminderungs-Rente: Guter BU-Schutz oder miserable Leistung?
Jetzt sind 84 Wochen vergangen – und deine Berufsunfähigkeit hält an (wie oben erwähnt, 3 Jahre BU-Dauer im Durschnitt, also 156 Wochen). Du beantragst die monatliche Rente, wobei wir hier nicht den ganzen Ablauf erklären wollen. Was wir dir aber unbedingt klarmachen wollen sind die kritischen Aspekte dieser Leistung:
Die Pension kann nur in voller Höhe ausgezahlt werden, wenn du einen Beruf weniger als 3 Stunden pro Tag ausüben kannst. Und falls du dich wunderst: Ja genau, irgendeinen Beruf. Wenn du deinen Ingenieur-Beruf nicht mehr ausüben kannst, aber ein Kassierer-Job möglich wäre, mindert das deine Erwerbsminderungsrente.
Wenn du weniger als 5 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast, kannst du diese Leistungen gar nicht beantragen. Davon müssen 3 Jahre lang Pflicht-Beiträge geleistet werden (freiwillige Beiträge, zum Beispiel bei Minijobs, zählen nicht).
Die durchschnittliche Summe der Rente liegt bei 882€ monatlich. Die Rente hindert dich im Leistungsfall zudem daran, zusätzlich Geld zu verdienen: Du darfst in einem Beruf nebenher nur 6300€ jährlich (also 525€ monatlich) dazuverdienen, ohne zusehen zu müssen, wie deine monatliche Rente gekürzt wird. Insgesamt stehen dir also etwa 1400€ zur Verfügung.
Die kalkulierte monatliche Rente geht aus deinem bisherigen Gehalt hervor. Dieses Gehalt rechnet man fiktiv auch für den Rest der Zeit ein, die du als gesunde Arbeitskraft hättest arbeiten sollen. Junge Personen, die also noch kein großes Gehalt erreicht haben, sind hier automatisch im Nachteil.
Der durchschnittliche deutsche Haushalt benötigt monatlich 2500€ an Lebenshaltungskosten. Ob du mit 1400€ noch das gleiche Menü an Lebensmitteln oder den gleichen Preis für ein Haus bezahlen kannst, ist zu bezweifeln. Umzüge, große Rechnungen und Reparaturen werden ohne weitere Versicherungen zum Albtraum.
Diese Rente zu bekommen ist zudem kein Kinderspiel. Uns ist ein Fall bekannt, bei dem einem Antragsteller mitgeteilt wurde, dass er zwar nicht mehr 6 Stunden als Busfahrer arbeiten könne, aber dann doch bitte als Kassierer in Selbstbedienungstankstellen tätig werden solle (nicht, dass der Antragsteller eine Wahl gehabt hätte, die Erwerbsminderungsrente wurde nämlich in jeder Form abgelehnt).
Deswegen noch ein ausführliches Beispiel zu diesem Bereich, um die teils unüberwindbaren Hürden der EMR darzustellen:
Reales Beispiel: So schwer ist eine Erwerbsminderungsrente zu erreichen
Aus urheberrechtlichen Gründen können wir die zugrundeliegenden Dokumente nicht veröffentlichen, aber dieser Fall hat auch uns schockiert.
Im Jahr 2002 stellte Herr Schmidt (fiktiver Name) einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente. Die zugrundeliegenden Diagnosen:
- Künstliche Herzklappe wegen Aortenklappenfehler
- Bypass-Operationen wegen koronarer Herzkrankheit
- Depressive Verstimmung mit Angststörungen
- Herzrhythmusstörungen
- Rückenbeschwerden bei Bandscheibenschaden
- Bluthochdruck
Klingt nach einem beachtlichen Portfolio: Mehrere Operationen am Herzen, eine psychische Diagnose und dazu noch Erkrankungen am Bewegungsapparat. Da wird doch bestimmt zumindest eine anteilige Erwerbsminderung festgestellt, oder?
Keine Chance, sagt der Rentenversicherungsträger. Weder volle noch teilweise Erwerbsminderung – Herr Schmidt sei weiterhin in der Lage, täglich mindestens 6 Stunden zu arbeiten. Wie dabei der tatsächliche Zustand des Antragstellers aussieht, scheint nicht zu interessieren.
Für uns ist nicht nur die Einschätzung des Gesundheitszustands erschreckend. Einen Patienten mit derartigen Vorerkrankungen setzt man auf der Arbeit auch multiplen Gefahren aus. Gerade für herzkranke Patienten ist es essentiell, mal einen Gang herunterzuschalten, sich weniger Stress auszusetzen und den eigenen Körper weniger anzustrengen; das scheint der Rentenversicherung nur leider egal zu sein.
Deswegen: Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein wichtiger Schritt für unsere Kunden, um einen adäquaten Versicherungsschutz im Leistungsfall zu besitzen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bedeutet Verantwortung zu übernehmen für dich und deine finanzielle Zukunft, aber auch für deinen Partner und die Versorgung deiner Kindheit. Staatliche Hilfe wird nicht ausreichen, um deinen (oder euren) Lebensstandard zu erhalten.
BU-Versicherung: Essentiell für alle, die von ihrem Gehalt leben
Jeder kann arbeitsunfähig werden, unabhängig vom Beruf oder Lebensstil. Ob es nun ein Unfall, psychische Erkrankungen wie Burn Out oder ein Bandscheibenvorfall ist: Es gibt viele Risiken, vor denen man Schutz benötigt. Aber wer genau braucht jetzt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Antwort: Jeder, der von seinem Einkommen lebt. Das schließt ein: Arbeitende Studenten, jede angestellte Arbeitskraft, selbstständige Personen, Freelancer – also sozusagen alle.
Jedes Alter erlebt psychische Erkrankungen
Du siehst dich in einer dieser Gruppen? Vielleicht denkst du, dass dein Alter ausreichenden Schutz bietet. Das ist leider nicht der Fall und hier ist der Grund:
Studien haben herausgefunden, dass der Nummer-1-Grund für eine BU nicht der Unfall oder ein physischer Schaden ist. Stattdessen stehen psychische Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems an der Spitze des Hügels. Burn Out, Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen bedingen ein Drittel aller BU-Fälle.
Der aktuelle Stand der Forschung zeigt zudem, dass psychische Erkrankungen besonders unter jungen Menschen auf dem Vormarsch sind. Auch deswegen ist es ratsam, sich früh gegen Berufsunfähigkeit absichern zu lassen.
Wer profitiert von BU-Versicherungen am meisten?
#1: Du hast viel Verantwortung in deiner Firma
Je höher der Stand, desto gefährlicher der Fall: Personen mit einer hohen Verantwortung haben ein überdurchschnittliches Stresslevel. Damit steigt das Risiko einer Berufsunfähigkeit. Zudem ist dein Einkommen in einem derartigen Beruf vermutlich hoch und damit auch ein teurer Lebensstandard verbunden. All das sind Dinge, für die du einen Schutz benötigst.
#2: Du hast einen stressigen Job
Je höher dein Stresspegel, desto höher dein BU-Risiko. Egal ob Manager, Krankenpfleger oder Fluglotse: Ein Versicherungsschutz sichert hier deine Existenz im Notfall. Häufig werden diese Berufe unterschätzt, weil man eher den Handwerker in Gefahr sieht, der vom Dach fällt oder sich anderweitig verletzt. Mentale Belastung ist aber (wie oben beschrieben) mittlerweile der häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit.
#3: Du hast eine Familie
Ein besonders wichtiger Fall: Personen ohne Familie kommen vielleicht mit der Erwerbsminderungsrente aus. Kinder, ein Haus, zwei Autos oder ein Umzug lassen sich dadurch jedoch meist nicht stemmen.
Deswegen ist es an dieser Stelle besonders wichtig Verantwortung zu übernehmen und sich absichern zu lassen. So hat man die Chance sogar im Falle einer kompletten Arbeitsunfähigkeit seinen Kindern trotzdem ein sicheres Zuhause, finanzielle Unterstützung und einen gehobenen Lebensstandard zu bieten.
#4: Du bist selbstständig tätig
Bist du selbstständig tätig, hast du nicht einmal so schnell einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Dafür musst du freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, früher mal gesetzlich rentenversichert gewesen sein und mindestens 60 Pflichtbeträge geleistet haben.
Hier sollte man neben einer privaten Altersvorsorge auch unbedingt über eine BU-Versicherung nachdenken. Selbstständigkeit birgt häufig ein hohes Risiko für Stress und Burn Out – du solltest dich also dementsprechend absichern.
#5: Du bist noch jung
Als junger Mensch meint man nicht in Kontakt mit Themen wie einer Berufsunfähigkeit zu kommen. Sich darum zu kümmern birgt jedoch riesige Vorteile: Je früher du deine BU-Versicherung abschließt, desto weniger Vorerkrankungen musst du angeben, desto geringer ist dein altersabhängiges Risiko und desto sicherer kannst du in die Zukunft schauen.
Bestimme und schütze deine Zukunft mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine schnelle Zusammenfassung:
- Deine Lebenshaltungskosten während einer Berufsunfähigkeit bleiben gleich oder steigen.
- Die Sparbücher und Eigenkapital reichen meist nicht lange aus.
- Jeder, der von seinem Gehalt lebt, profitiert im Notfall extrem von einer BU-Versicherung.
- Berufsunfähigkeit kann auch junge Menschen erwischen.
- Dein Beruf hängt stark mit deinem individuellen Risiko zusammen.
Wir hoffen, dass in diesem Artikel die Bedeutung einer Berufsunfähigkeitsversicherung klargeworden ist und wir dich zu einer Entscheidung motivieren konnten. Übernimm heute die Verantwortung und beschütze nicht nur deine finanzielle Zukunft, sondern auch die Zukunft deiner Familie und Kinder.
FAQ
Welche Empfehlungen für die richtige BU-Versicherung sprecht Ihr aus?
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind die Versicherungsbedingungen und Leistungen sehr genau zu prüfen. Nicht nur die Beiträge sind relevant: Einen erfahrenen Versicherungsträger zu haben oder Rentenhöhe mit Beitragsdynamik und der Verzicht auf eine abstrakte Verweisung sind essenzielle Bestandteile guter Konditionen.
Welcher Beruf erlebt die höchsten Berufsrisiken?
Handwerker sind vor allem betroffen und können häufig schon zeitnah nach dem Berufseinstieg erkranken. Nach aktuellem Stand sind Dachdecker am häufigsten von einer Berufsunfähigkeit betroffen.
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, sollte monatlich Beiträge von 80€ im Durchschnitt einplanen.
Was passiert, wenn ich Vorerkrankungen nicht angebe?
Die wahrheitsgemäße Angabe sämtlicher Vorerkrankungen gegenüber dem Versicherer ist essentiell, da du sonst einen hohen Preis zahlen kannst: Wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kannst untersucht deine BU-Versicherung über eine erneute Gesundheitsprüfung die getätigten Aussagen genau und kann sich im schlimmsten Fall von der Zahlung einer BU-Rente freisprechen.
Wer braucht eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Jede Arbeitskraft, die von ihrem Einkommen lebt, sollte einen Ansprechpartner für den Fall einer Berufsunfähigkeit haben und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?
Bei einer 50-prozentigen Minderung der Erwerbsfähigkeit zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung die vereinbarte BU-Rente, wenn keine abstrakte Verweisung vereinbart wurde (abstrakte Verweisung heißt, dass der Versicherer dich auf einen anderen Job verweisen kann und erst zahlen muss, wenn du in keinem dieser theoretisch möglichen Jobs arbeitsfähig bist).